Mehr Sensibilität für die heimatliche Natur wünschen sich die Merler Weinfreunde und starten am Samstag, den 08.03.08 zusammen mit dem Junggesellenverein und der Freiwilligen Feuerwehr eine Säuberungsaktion rund um Merl.
Unsere Heimat ist eine wunderschöne Kulturlandschaft und dafür müssen wir dankbar sein.
Scheinbar ist es viel zu wenigen Menschen bewusst, was sie der Natur und dem Landschaftsbild antun, wenn sie sie rücksichtslos mit ihrem Müll verschandeln.
Wenn wir uns draußen umschauen, sehen wir allerorts an den Straßenrändern allerhand Müll herumliegen. Von den Wald- und Weinbergswegen und den Seitentälern ganz zu schweigen.
Auch unser Mühlental mutiert langsam, aber sicher zum „Mülltal“.
Es ist schon enorm, was sich da so alles findet; Plastikflaschen und Kanister, Weinkisten, Farbeimer, alte Blumentöpfe, Bauschutt, hier ein Auspuff, dort eine Autobatterie, Autoreifen und Elektroschrott, schön garniert mit alten Pfählen und Teerspitzen, dazu noch Reste aus der Drahtanlage.
Kaputtgefahrene Weinbergswege und Drieschen mit Haufen von abgebrochenen Pfählen, Draht und alten Reben. Feuerstellen schwärzen die Weinbergsmauern, zerschmolzenen Düngertüten und Reste aus Unverbranntem bieten einen Anblick zum Weglaufen. Was „Mann“ nicht auf den Wegen deponieren möchte, wird dann in den nächsten Hang gekippt und manchmal sogar angezündet. Das Feuer zündelt an den umstehenden Bäumen empor, wird sich selbst überlassen und kokelt vor sich hin. Es stinkt nach Plastik und Teer. Übrig bleibt ein schwarzer Müllkranz, tote Bäume und Sträucher und es dauert ewig bis hier mal wieder etwas wächst. Aber egal, Hauptsache alles ist perfekt „entsorgt“.
Leider macht es uns die Müllpolitik wirklich nicht leicht mit den überteuerten Gebühren und sollte einmal gründlich überdacht werden.
Den Winzern und Gartenbesitzern würden zentrale Schredderplätze gewiss Abhilfe schaffen.
Sicher aber würde es helfen, wenn die Menschen einmal mit offenen Augen durch unsere Natur gehen und es würde ihnen vielleicht einfallen, das man Plastik ja auch über die Wertstofftonne entsorgen, der Weg zur Bauschuttdeponie nicht wirklich weit ist und man mit einem einzigen Formular Sperrmüll, Altmetall und sogar Elektrogeräte anmelden und vor der eigenen Haustür entsorgen lassen kann. Dieser Weg ist doch eigentlich viel einfacher und das schlechte Gewissen bleibt aus. Oder haben wir gar keins?
Wir wollen mit dieser Säuberungsaktion ein Zeichen setzen und versuchen die Menschen für die Schönheit unserer Heimat zu sensibilisieren und somit vielleicht ein Umdenken erreichen.
Man liest und spricht ständig von Weinkulturlandschaft und deren Erhalt, von touristischen Vermarktungsstrategien, Qualitätsniveau, Gütesiegeln, Erlebniswanderrouten etc.
Dann wird es aber für uns alle auch höchste Zeit, ein Empfinden für unsere Natur zu entwickeln,
in und von der wir hier leben, sie unseren Kindern entsprechend zu hinterlassen und unseren Gästen auch dementsprechend zu präsentieren.
Wir freuen uns am 8. März über jeden, der mit anpacken möchte. Treffpunkt ist um 9 Uhr auf dem Merler Kampplatz.
Beate Esch-Scheid
Vorsitzende der Merler Weinfreunde e.V.
„Verein zur Förderung der Weinkultur“